22. Januar 2024

Arbeitsprogramm 2024 der GRÜNEN JUGEND Köln



Regelmäßig finden neue Menschen ihren Weg zu der GRÜNE JUGEND Köln (GJK). Um die Arbeit der GJK bei zunehmender Verbandsgröße weiter zu professionalisieren, ist das Arbeitsprogramm wichtig. Durch das Arbeitsprogramm werden Ziele und Arbeitsweisen der GJK für das nächste Geschäftsjahr transparent und durch die Abstimmung über das Arbeitsprogramm auf der Kreismitgliederversammlung (KMV) der GJK demokratisch legitimiert.

BILDUNGSPROGRAMM

Aktiventreffen:
Die wöchentlichen Aktiventreffen sind das Herzstück unserer Bildungsarbeit. Eine strategische Ausrichtung der Bildungsarbeit, um politische Schlagkraft zu erlangen, ist deswegen sehr wichtig. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns im kommenden Jahr mit fünf größeren Themenblöcken:
Arbeitskampf, Europa, Kommunales, Antidiskriminierung und Soziales
Die Wahl der Themenblöcke ergibt sich aus der Relevanz der Themen!
Die Tarifverhandlungen im ÖPNV unterstützen wir bereits jetzt als Teil der #WirFahrenZusammen Kampagne. Parallel dazu möchten wir unser Wissen über Arbeitskämpfe, Tarifverhandlungen, Gewerkschaften & Lohnpolitik schärfen.
Außerdem ist 2024 Europawahl, weswegen wir uns inhaltlich verstärkt mit europäischen Themen und der Arbeit auf europäischer Ebene auseinandersetzen möchten.
Da wir als GJK auf kommunaler Ebene am wirkmächtigsten sind, begleiten wir die Arbeit der GRÜNEN Köln und der Ratsfraktion kritisch und bringen uns mit wichtigen Themen ein. Dafür gilt es, bei für Köln relevanten Themen informiert zu sein.
Als linker Jugendverband stellen wir uns entschieden gegen jede Form von Diskriminierung. Wir möchten unser Wissen in Bezug auf Diskriminierungsformen erweitern, um uns ihr noch effektiver entgegenstellen zu können.
Ebenso möchten wir uns mit sozialen Themen beschäftigen. Die Verteilung von Reichtum ist ungerechter denn je. Soziale Fragen in die Mitte der Gesellschaft zu tragen ist deswegen umso wichtiger. Dies möchten wir tun.

Sommercamp:
2024 planen wir in der zweiten Jahreshälfte die Durchführung eines mehrtägigen Sommercamps mit verschiedenen Bildungsangeboten. Für die thematische und methodische Ausgestaltung der Bildungsangebote ist das Bildungsteam verantwortlich. Für andere Planungsbereiche werden Organisationsteams gebildet, da diese sich in den vergangenen Jahren als sinnvoll herausgestellt haben.

Bildungsteam:
Das Bildungsteam übernimmt im kommenden Geschäftsjahr die inhaltliche und methodische Gestaltung des Sommercamps sowie weiterer Workshops.
Das Bildungsangebot der Aktiventreffen wurde im letzten Jahr vom Vorstand geplant. Um den Vorstand an dieser Stelle zu entlasten, planen wir für das kommende Jahr, die Planung der Aktiventreffen teilweise an das Bildungsteam abzugeben. Dabei geht es um die konkrete inhaltliche Planung einzelner Aktiventreffen. Thematische Blöcke (s. Aktiventreffen) werden durch die Verabschiedung des Arbeitsprogramms durch die KMV festgelegt.
Um das Bildungsteam bei der durch diese Veränderung entstehenden Mehrarbeit ausreichend zu unterstützen, planen wir eine Vergrößerung des Bildungsteams um bis zu zwei Personen. Über das gesamte Jahr wird das Bildungsteam durch zwei Personen aus dem Vorstand begleitet und unterstützt, sodass eine enge Rücksprache zwischen Bildungsteam und Vorstand durchgehend gegeben ist.

AUßENAUFTRITT

Presse:
Unsere Arbeit findet nicht nur innerhalb des Verbands im Rahmen von Bildungsangeboten statt, sondern auch in Außenauftritt. Hier möchten wir auch im kommenden Jahr einen Fokus auf den Presseauftritt der GJK legen. Besonders lokalpolitische Formate wie der Kölner Stadtanzeiger oder auch die Lokalzeit sind dabei wichtige Elemente. Der Kontakt zu Journalist*innen wird dazu aufgebaut und verstetigt.
Auf diesem Weg soll die GJK nicht nur bekannter werden und somit neue Leute zur Mitarbeit motivieren, sondern auch ihre politische Relevanz und Wirkmacht vergrößern.

Social Media:
Das Ziel unserer Social Media Arbeit soll weiterhin bleiben, unsere Mitglieder zu mobilisieren und die Positionen der GJK in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Um eine feste Struktur mit mehr Verbindlichkeit und einer klaren Arbeitsverteilung zu schaffen, wollen wir das Social Media Team erstmals per Bewerbungsverfahren besetzen. Dieses wird vom Vorstand durchgeführt. Durch eine Ausschreibung des Social Media Teams wird auch erstmals die FINTA* Quotierung im Social Media Team durchgesetzt. Inhaltlich wollen wir weiterhin einen Schwerpunkt auf kommunale Themen setzen. Grundsätzlich werden Terminankündigungen und andere organisatorische Inhalte priorisiert.

Bündnisarbeit:
Angesichts multipler Krisen ist die GJK auf starke Bündnispartner*innen angewiesen, lokal sowie landesweit. Daher wollen wir auch im kommenden Jahr auf der Ebene der parteipolitischen Jugendorganisationen mit den Jusos Köln sowie der Linksjugend‘solid Köln zusammenarbeiten. Mit beiden streben wir nicht nur einen regelmäßigen Austausch auf der Ebene der Vorstände an, sondern auch gemeinsame Aktionen mit der Basis unserer drei Verbände. Auf lokaler Ebene wollen wir weiterhin mit verschiedensten Kölner Bündnissen wie „RWE & Co. enteignen“, „Köln gegen Rechts“ sowie migrantischen Selbstorganisationen kooperieren und die gemeinsamen Anliegen unterstützen. Als linke Jugendorganisation stehen wir zudem im Kontakt mit Organisationen wie der DIDF-Jugend, sowie dem Kölner Jugendring. Ebenso wollen wir mit Bündnispartner*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung wie FFF weiterhin für eine sozial gerechte Klimapolitik streiten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Kampagne #WirFahrenZusammen. Neben dem Kampf um eine lebenswerte Zukunft ist auch der Kampf um soziale Gerechtigkeit aktueller denn je. Um den notwendigen Druck auf die Straße zu bringen, wollen wir im kommenden Jahr die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsjugenden und Gewerkschaften wie der DGB-Jugend sowie Verdi, GEW und TV Stud intensivieren. Außerdem wollen wir im Zuge der Europawahl-Kampagne mit Initiativen wie der Seebrücke zusammenarbeiten.
Wir wollen Ausschlusskriterien für eine Bündnisarbeit, sogenannte rote Linien, für Bündnisse wie auch Gruppen festlegen. Rote Linien für unsere Bündnisarbeit sind Verharmlosungen oder Relativierungen des russischen Angriffskrieges, Antisemitismus (insbesondere israelbezogen), Transfeindlichkeit sowie die Gutheißung von Gewalt an Personen.

Europawahl:
Im Rahmen der Europawahl, werden wir die Europa-Kampagne der Grünen Jugend nach Köln bringen. Unser Ziel ist neue Menschen zu politisieren und zu mobilisieren. Die Koordinierung übernimmt ein Kampagnenteam, bestehend aus zwei Vorstandsmitgliedern, einem Mitglied des Social-Media Teams, sowie weiteren Basismitgliedern.

Parteiarbeit:
Die GJK ist eine unabhängige linke Jugendorganisation und gleichzeitig die politische Jugendorganisation des Kölner Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN. In dieser Funktion haben wir auch eine Rolle in der Partei, die wir auch 2024 sehr ernst nehmen werden. Diese Rolle besteht darin, Korrektiv, Ideengeberin und starke linke Stimme im Kreisverband (KV) zu sein.
Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, halten wir stetigen Kontakt zum KV-Vorstand, der Ratsfraktion sowie den Ortsverbänden und Arbeitskreisen. Außerdem werden wir auch weiterhin präsent sein, wenn es darum geht, auf Kreismitgliederversammlungen oder dem Delegiertenrat GJ-Positionen zu vertreten und auch innerhalb der Partei progressive linke Mehrheiten zu mobilisieren. Ein besonderer Fokus wird der Vorstand darauflegen, die Arbeit des Kreisverbandes kritisch zu begleiten. Hier spielen Themen wie die Strukturreform, der Vielfaltsprozess sowie die Vorbereitung auf die Europa- sowie Kommunalwahl eine große Rolle.

VERBANDSARBEIT

Awarenessteam:
Das Awarenessteam (AWT) ist eine Anlaufstelle bei Grenzüberschreitungen, wenn Themen Menschen belasten und/oder Unwohlgefühl. Dies ist eine wichtige Aufgabe innerhalb der GJK, um einen respektvollen und wertschätzenden Umgang sicherzustellen. Die Struktur des AWTs soll beibehalten und der Leitfaden bei Bedarf angepasst werden.
Um die Mitglieder in der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen, wird ein Workshop angeboten. Dieser soll Wissen darüber vermitteln, wie Menschen auf Situationen angemessen reagieren können, wie diese rechtlich einzuschätzen sind und wie die Mitglieder des AWTs mit Inhalten umgehen können, die sie belasten. An dem Workshop sollen auch Vorstandsmitglieder und Interessierte aus der Basis teilnehmen.

Schutzkonzept:
Das 2023 erarbeitet und beschlossene Schutzkonzept soll im Jahr 2024 umgesetzt und angepasst werden. Die Verantwortung hierfür liegt beim Kreisvorstand. Dieser soll sich in das Schutzkonzept einarbeiten und dieses bei der Planung von Veranstaltungen beachten. Auch in der Basis soll das Schutzkonzept regelmäßig durch Workshops thematisiert werden, insbesondere vor größeren Veranstaltungen wie dem Sommercamp.

FINTA*-Förderung:
Wir wollen bei der Förderung von Frauen, inter*, nicht-binären, trans* und agender (FINTA*) Personen in der GJK 2024 einen Fokus auf inhaltliche Förderung legen. Hierfür sollen inhaltliche Aktiventreffen zum Schwerpunkt des Themenblocks nur für FINTA* Personen stattfinden. Parallel soll ein offenes Treffen zu solidarischer Männlichkeit stattfinden. Zusätzlich wird ein Fördertag für FINTA* Personen geplant. Dieser besteht aus inhaltlichen Workshops, verbunden mit geselligen Aktivitäten, wie gemeinsamem Kochen und Film schauen.
Trans*, inter*, nicht-binäre und agender (TINA*) Personen stoßen in der Gesellschaft und der GJ oftmals auf Probleme, die auch in FINTA*-Räumen vernachlässigt werden. Wir sehen deshalb die Notwendigkeit, für Austausch und Vernetzung unter TINA* Personen Angebote zu schaffen. Um ein Vernetzungstreffen mit genügend Personen zu organisieren, sollen hierzu alle TINA* Personen in der GJ Mittelrhein frühzeitig und persönlich eingeladen werden.

Antirassismus-Arbeit:
Die GJK setzt sich für eine Gesellschaft ohne Rassismus und andere Diskriminierungsformen ein. Daher befinden wir uns in einem kontinuierlichen Prozess der Auseinandersetzung mit Rassismen in unseren Strukturen sowie den Hürden und Privilegierungen, die das Engagement in der GJK für bestimmte Gruppen erschweren. Dazu gehört die Umsetzung der antirassistischen Verbandsstrategie der GRÜNEN JUGEND.
Im September 2023 wurde ein partizipativer institutioneller Selbstcheck durchgeführt. Bei dem institutionellen Selbstcheck wurden verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie unsere Angebote weiterentwickelt werden können. Die Maßnahmen, welche als Ergebnis des Workshops erarbeitet wurden, sollen am Ende des Vorstandsjahres evaluiert und bei Bedarf angepasst werden.
Dabei sollen regelmäßig Veranstaltungen rechtsrheinisch angeboten werden. Antirassismusworkshops sollen weiterhin stattfinden. Zusätzlich soll ein Workshop zu Sensibilisierung für Antisemitismus stattfinden. Zudem sollen die Workshops sich nicht nur an weiß positionierte Mitglieder richten, sondern auch an migrantisierte Menschen. Alternativ kann ein Parallelprogramm angeboten werden. Förderangebote für migrantisierte Mitglieder werden von Landes- und Bundesebene der GRÜNEN JUGEND angeboten. Der Vorstand ist in der Verantwortung die Kölner Mitglieder über diese angemessen zu informieren.

U18-Arbeit:
Auch im kommenden Jahr möchten wir die u18-Arbeit fördern und gezielt junge Menschen ansprechen. Die Europa-Kampagne bietet dafür eine gute Chance. Außerdem möchten wir die Vernetzung von u18 Menschen in unserem Verband verstärkt durch Vernetzungstreffen fördern und ermöglichen.
Nach Beschluss des neuen Schutzkonzeptes soll bei der Umsetzung im kommenden Jahr besonders auf den Schutz der u18 Mitglieder geachtet und entsprechende Abläufe etabliert werden.

Soziale Vernetzungstreffen:
Zur Stärkung der sozialen Anbindung im Verband, wird es im kommenden Jahr regelmäßig Veranstaltungen für soziales Miteinander und Spaß geben, die durch unterschiedliche Formate unterschiedliche Personen(-gruppen) ansprechen. Die Zeit des Aktiventreffens soll dafür häufiger genutzt werden. Darüber hinaus sollen nach Bildungsveranstaltungen, insbesondere dem regelmäßigen Aktiventreffen, Räume für informelle und soziale Interaktion angeboten werden.

Neueneinbindung:
Regelmäßig finden Personen ihren Weg in unseren Verband. Eine partizipative Einbindung dieser Personen ist für eine schlagkräftige politische Arbeit enorm wichtig. Um dies zu gewährleisten, gab es bereits im letzten Jahr eine Gruppe von „Buddies“, welche neue Personen auf eine persönliche Art und Weise in die Strukturen des Verbands eingebunden haben. Um die „Buddies“ im kommenden Jahr noch stärker zu unterstützen, planen wir einen Workshop für „Buddies“ und Interessierte, bei dem selbstbewusste Gesprächseinstiege geübt werden können.
Außerdem führen wir das Angebot der Neuentreffen vor den Aktiventreffen weiter.
In regelmäßigen Abständen sind größere Neuentreffen geplant. Diese Treffen stehen im Zeichen des Kennenlernens, des politischen Austausches und der Erläuterung unserer Strukturen. Dabei werden alle Neuentreffen idealerweise von den „Buddies“ geplant und durchgeführt. Entsprechendes Unterstützungsmaterial (z.B. Gesprächsleitfäden etc.) werden vom Vorstand bereitgestellt.

GJK-Ortsgruppen:
Im Jahr 2023 könnten sich die vier GJK-Ortsgruppen nicht wie erhofft etablieren. Wir wollen diese Struktur jedoch nicht vollkommen aufgeben, denn wir sehen den Nutzen der Ortsgruppen, insbesondere für die Kampagnenarbeit, weiterhin. Hierfür wollen wir 2024 erarbeiten, wie die Ortsgruppen sinnvoll eingesetzt werden können.

Arbeitsgruppen:
Die Arbeitsgruppen bieten die Möglichkeit sich vertieft mit einzelnen Themenbereichen auseinandersetzen zu können. Dabei sollen die Koordinierenden der Arbeitsgruppen Mitglieder einbeziehen und Mitarbeit fördern. Die Treffen der Arbeitsgruppen können sowohl außerhalb als auch innerhalb der Aktiventreffen stattfinden.
Jede Arbeitsgruppe hat bis zu vier koordinierende, welche in einem Rhythmus von 6 Monaten gewählt werden. Die Koordinierenden der Kommission können sich dabei jederzeit an die Zuständigen Personen aus dem Vorstand wenden. Zudem findet in jedem Quartal ein Treffen mit allen Koordinierenden und den zuständigen Personen aus dem Vorstand statt. Bei diesen Treffen wird über die Arbeit der Arbeitsgruppen gesprochen, Wissen ausgetauscht und Fragen geklärt.
Die Arbeitsgruppen treffen sich an jedem ersten Mittwoch im Monat.

Transparenz zur Basis:
Auch im kommenden Jahr wollen wir dafür sorgen, dass die Basis über die Arbeit des Vorstandes gut informiert ist und ein Austausch in beide Richtungen gut funktioniert. Dazu wollen wir die zwei Mal im Jahr stattfindende Umfrage weiter verstetigen. Diese soll anonym sein und Feedback zu den Veranstaltungen einholen. Z.B. inwiefern die bestehenden Strukturen der FINTA*-Förderung und Awarnesstrukturen funktionieren und ob Menschen sich wohlfühlen und einbringen können. Wir legen in der Umfrage einen besonderen Fokus auf die Bedürfnisse marginalisierter Menschen. Diese Informationen können uns helfen, diskriminierende Strukturen in der GJK aufzudecken.
Mit Hilfe von Organigrammen soll ein Überblick über Strukturen sowie Einbringungsmöglichkeiten der GJK geschaffen werden. Das Organigramm soll bei Veränderungen angepasst werden, um die aktuelle Struktur der GJK abzubilden. Weiterhin soll es weiterhin bei jedem Aktiventreffen eine Ansprechperson aus dem Vorstand geben. Diese Person ist dafür zuständig, dass Mitglieder ihre Fragen und Unsicherheiten bezüglich der Strukturen oder Einbringungsmöglichkeiten klären können.
Eine wichtige Aufgabe im kommenden Vorstandsjahr wird die Förderung der Debattenorte in der GJK sein. Eine gute Debattenkultur ist wichtig, um den Verband zu stärken und Positionen der GJK gemeinsam zu entwickeln. Daher soll das Thema im folgenden Jahr verstärkt Aufmerksamkeit erfahren.



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