4. Januar 2012

Die Piraten machen uns nichts vor



Von Sascha Schau

Das Netz als Wunderwaffe um sich auf hoher See zu behaupten? Die Presse konfrontiert uns regelrecht damit, aktiver im Internet zu werden, um Wählerstimmen und -meinungen zu angeln. Die Freibeuter machen es vor: Sitzungen und Abstimmungen in der virtuellen Welt. Es spare Zeit, lange Wege zu abgelegenen Treffpunkten und ziehe junge Politikinteressierte an. Uns also! Doch lassen wir uns von Like-Button und Twitter-Wall auf der Website nicht mehr beeindrucken. Viel mehr kommt es auf den Inhalt an. Die Zeit ist vorbei, in der die alleinige Präsenz im Social Network innovativ war. Die Fragestellung, mit der sich die Medienbeauftragten der Bundesregierung derzeit beschäftigen (Was passiert, wenn das Internet voll ist?), zeigt, dass das Verständnis in diesem Bereich noch nicht so weit voran geschritten ist.

Doch jung, frech und GRÜNER werden wir nicht durch blaue Seiten wie FB oder Twitter. Dazu Jan Adam, Sprecher GRÜNE Jugend Köln: „Wir sollten an unserem alternativen Charakter festhalten undnicht in der Beliebigkeit aufgehen.“ Es wäre naiv zu denken, dass es beim Web2.0 nur um die Aufpolierung des Images geht. Wir twittern, posten, taggen und liken, um mit einer stetig wachsenden Anzahl von Personen in Kontakt zu bleiben. GRÜNE aber nutzen die Kanäle schon länger zur Kommunikation und zum Meinungsaustausch. Klar ist das ausbaufähig. Lasst uns jedoch nicht auf jede Welle aufspringen und unsere Strukturen über Bord werfen. Vielmehr sollten wir uns besinnen und hervorheben, was wir bereits sind: Eine junge Partei mit klaren Konzepten, an denen alle mitwirken dürfen. Das ist die Innovation.



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