14. September 2014

Bericht aus dem Jugendlandtag



Letztes Wochenende hatte ich das Vergnügen, die Stellvertreterin der grünen Landtagsabgeordneten Andrea Asche beim sechsten Jugendlandtag in Düsseldorf zu sein. Von Donnerstag bis Samstagnachmittag haben dort 237 Jugendliche im Alter zwischen 16 bis 21 Landtagsabgeordnete gespielt.

Schon am Donnerstagnachmittag hatten wir eine erste „echte“ Fraktionssitzung, in der wir unseren Fraktionsvorsitz und unsere Schriftführer*in wählten. Bedauerlicherweise wurde es nicht erlaubt, wie bei den Grünen üblich, eine Doppelspitze zu wählen. Jedoch haben wir uns entschlossen, als unser Fraktionsvorsitzender Daniel Jochen gewählt wurde, zusätzlich eine weibliche Stellvertreterin zu wählen, welche in diesem Fall ich war.

Es hat von Anfang an sehr viel Spaß gemacht an diesem Prozess teilzunehmen. Besonders interessant war es, andere Ansichten innerhalb unserer Fraktion zu sehen, da die Mehrheit nicht bei der Grünen Jugend engagiert war, und es daher immer viel Diskussionsstoff gab. Aber das alles geschah auf einer unglaublich freundlichen Ebene, und ich habe selten so viel Spaß am Argumentieren gehabt. Nach der Fraktionssitzung gab es Abendessen in der Jugendherberge und ein von den Helfer*innen (ehemalige Jugendlandtagsabgeordnete, die immer mit einem guten Ratschlag zur Seite standen) organisiertes „Speed-Dating“. Der Gedanke dahinter war, auch interfraktionär Kontakte knüpfen zu können.

Für die Plenarsitzung am Samstag haben wir zwei Anträge bekommen, mit denen wir uns erst, aufgeteilt in zwei Gruppen, in der Fraktion beschäftigten, um sie dann später mit den anderen Fraktionen in verschieden Ausschüssen (wie z. B. Innen-, Rechts oder Familienauschuss) zu besprechen. Der erste Antrag war die Forderung, das dritte Kindergartenjahr nicht zur Pflicht zu erklären, und der zweite war der Antrag einer individualisierten Kennzeichnungspflicht für Polizist*innen. Ich selbst war im Innenauschuss für die Kennzeichnungspflicht von Polizist*innen und habe mit Florian Gute (Politische Geschäftsführung der GJ Bonn) einen zusätzlichen Punkt zu dem Änderungsantrag formuliert, der das Einsetzen von Polizeitieren bei Großveranstaltungen (wie Demonstrationen oder Fußballspielen) verbieten sollte.

Am nächsten Tag begann dann der eigentliche Höhepunkt des Jugendlandtags: Die Plenarsitzung. 237 Jugendliche in einem Saal -Schriftführer*innen, Jugendlandtagspräsidentin und Abgeordnete- debattierten für 5 Stunden über einen Eilantrag, zwei aktuelle Stunden und die beiden vorgegebenen Anträge. Es waren sehr aufregende, lustige fünf Stunden, da alle Teilnehmer an der Sache sehr passioniert teilnahmen. Es wurden auch viele Faux-pas gemacht (was nicht so dramatisch ist, da das Prinzip Jugendlandtag auch dafür gemacht ist), GO-Anträge gestellt die keine gewesen sind und sogar ein GO- Antrag gestellt, den Jugendlandtagspräsidenten ablösen zu lassen (was man eigentlich auf keinen Fall tun sollte, nur schien es mir in dem Moment irgendwie richtig).

Zusammenfassend kann ich den Jugendlandtag nur jedem weiterempfehlen, der sich für Politik interessiert, egal ob man in der Jugendorganisation einer Partei Mitglied ist oder nicht. Es macht enormen Spaß und man lernt sehr viel.

Bewerbt Euch doch einfach für das nächste Jahr! Ihr könnt Euch die gesamte Plenarsitzung auch im Intranet auf der Landtag NRW Seite anschauen.



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